Achtung! Jetzt wird es nostalgisch. Und emotional!
Dibbelappes ist das saarländische Nationalrezept. „Dibbe“ bedeutet so viel wie Topf und ein „Lappes“ ist so etwas wie ein großer Mensch, ein bisschen auch ein Tollpatsch, besser ein Lulatsch.
Als Saarländerin im Exil kommt dieses Gericht immer dann auf den Tisch, wenn ich Heimweh habe oder etwas „Soulfood“ brauche.

Zudem kochte mein lieber Opa Fritz dieses Essen gerne für seine Frau und „Enkelchers“. So denke ich beim Kochen und Essen an diesen wundervollen Opa und ersten Vegetarier in unserer Familie, der es mir leicht machte, selbst Vegetarier zu werden. Der Widerstand in der Familie war gering, weil der Fritz ja auch schon „kän Fleesch gess“ hat. Schon nach dem Frühstück begann er mit dem Schälen der „Grumbeern“, stand dann lange am Herd und wendete geduldig den Dibbelappes.
Machte er aus dem Teig „Grumbeerkaichelcher“ (einfach kleingehackte Petersilie in den Teig rühren) für seine Agnes, dann formte er in der Pfanne keine runden „Kaichelcher“, sondern Herzchen. Ich befürchte, so wurde mein Männerbild nachhaltig geprägt.

Impulsive Frau mit geduldigem, ruhigem Mann ist eine gute Kombination.
By the Way: Wer im Saarland „Kartoffelpuffer“ bestellt, läuft Gefahr sozial geächtet zu werden, oder schlimmer…
Zutaten:
- 2 kg Kartoffeln
- 2 Zwiebeln
- 1 Ei
- Salz, Pfeffer, Maggi
- Öl zum Braten
- Dazu: Apfelmus
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen, waschen und auf einer feinen Reibe roh reiben. Diesen Teig fest ausdrücken. Flüssigkeit wegschütten. Die Zwiebeln dazu reiben, ein Ei dazu geben, mit Salz, Pfeffer und Maggi würzen und gut vermengen. Das Öl in einem gußeisernen Bräter (Originalversion) oder in einer großen, beschichteten Pfanne erhitzen. Dann die Masse hineingeben und nicht zu früh rühren. Es dauert jetzt eine ganze Weile bis der Dibbelappes gar ist. Wichtig ist, dass sich viele Krüstchen bilden. Immer wieder braten lassen, dann wenden.
Unter Umständen etwas Öl ergänzen. Nicht erschrecken, man braucht echt viel Salz, daher am Ende nochmals salzen.

Dazu schmeckt Apfelmus.