Gemüsebrühe

Lange war ich der Ansicht, dass die Lebensmitteindustrie gute, schmackhafte Instantgemüsebrühen macht. Ich schaute mir im Laden auf der Zutatenliste die Mengenangaben und Zutaten an und war enttäuscht, selbst teure Brühen von Biomarken kamen selten über 10% Gemüseanteil. Ich suchte also nach einer selbstgemachten Alternative. Nach einiger Recherche und ein paar Versuchen, kam ich zu meiner perfekten Gemüsebrühe, die mir am besten schmeckt. Wichtig für die Herstellung ist der eigene Geschmack bei den Anteilen der verschiedenen Gemüsesorten und ein guter, leistungsstarker Mixer, ob Stand-oder Stabmixer ist egal, er sollte mit harten Gemüsestücken klar kommen. Ich finde, zu viel Zwiebelgemüse tun der Paste nicht gut, sie sind zu dominant. Ich mag zudem den würzigen Geschmack von Petersilienwurzeln und den Geschmack von Liebstöckel, der mich an die Lieblingswürze der Saarländer erinnert. Diese Paste kommt so auf einen Gemüseanteil von 85%! Sie kommt ohne chemische Geschmacksverstärker, zugesetzter Aromen und Fett aus. Wer Biogemüse kauft und verwendet, tut der Umwelt und sich einen zusätzlichen Gefallen. Und sie macht abhängig, denn die gekaufte Instantbrühe wird einem danach nicht mehr schmecken. Das folgende Rezept beschreibt meine Lieblingspaste, die Anteile können variiert und erweitert werden. Wichtig ist der hohe Salzanteil, damit die Paste konserviert wird. Auf ein Kilo Gemüse kommt 150g Salz, das ist wichtig!

Zutaten:

  • 1 Stange Lauch (ca.100g)
  • 4-5 Möhren (ca.350g)
  • ein großes Stück Knollensellerie (ca.300g)
  • 2 große Petersilienwurzel (ca.300g)
  • der Stängel eines Brokkoli (ca.50g)
  • 5 Knoblauchzehen
  • 1 großer Bund Petersilie mit Stängeln
  • 1 großer Bund Liebstöckel mit Stängeln
  • 150g Speisesalz

Zubereitung:

Den Lauch putzen, dafür den dunkelgrünen Teil abschneiden, die Stange aufschneiden und gut waschen. Die Möhren, den Sellerie und die Petersilienwurzel schälen, alles Schadhafte abschneiden und waschen. Vom Brokkoli alles Holzige abschneiden und waschen (Super Resteverwertung!). Die Kräuter gut verlesen und den Knoblauch schälen. Hier ist es wichtig, sauber und ordentlich zu arbeiten, da die Paste sonst nicht so lange hält.

Jetzt alles abtropfen lassen und abwiegen. Das Gemüse sollte 1kg wiegen, bei Bedarf noch eine Möhre schälen. Das Gemüse etwas zerkleinern, dann in eine Schüssel geben und gut mit dem Stabmixer mixen, bzw. nach und nach in den Standmixer geben.

Es sollte ein grüner Brei entstehen. Jetzt noch 150g Jodsalz dazu, verrühren und in saubere Gläser abfüllen. Hygiene ist hier wieder wichtig, die Gefäße sollten heiß gespült sein.

Diese Paste bitte im Kühlschrank aufbewahren und  immer nur mit einem sauberen Löffel den Inhalt entnehmen. Es hält sich dann mindestens 6 Monate.

Je nach Intensität reicht ein Esslöffel für einen halben Liter Brühe.

Ich gebe es jedoch in jede Soße anstatt normalem Salz, besonders in Pilzsahnesoße, Tomatensoße oder Soßen auf der Basis von Kokosmilch!

Gerne können Gemüsesorten oder Anteile der Gemüsesorten ersetzt werden. Nur allzu wasserhaltiges Gemüse wie Tomaten funktioniert nicht. Hier kann man getrocknete Tomaten verwenden.  Denkbar wären Zwiebeln oder  Basilikum anstatt Petersilie. Oder Ingwer und frischer Kurkuma (Vorsicht färbt stark!)…

Experimentieren ist ganz klar erlaubt!